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Dark Awakening - Clipped Wings II - Chapter XIV

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"Ich kann ihn sehen! Wir sind fast da!"
Yuffie Kisaragi deutete in die Ferne, sodass die Blicke ihrer Kameraden ihrem Fingerzeig folgten, nur um ebenfalls am Horizont einen gewaltigen Krater aufragen zu sehen, der fast ein wenig an einen ausgestorbenen Vulkan erinnerte. Wenn, ja wenn nicht dieser unheimlich grüne Schimmer gewesen wäre, der den Krater umwaberte. "Der Nordkrater.", wisperte Tifa Lockheart und blickte dann zu Cloud Strife und Lamia Shinra hinüber, die ebenfalls auf das Ziel ihrer gemeinsamen Reise schauten. Der Blick der Schwarzhaarigen blieb eine ganze Weile an der jungen Frau hängen, die sich ihnen erst vor wenigen Tagen angeschlossen hatte und bei der es sich um die Tochter von Präsident Shinra, dem verstorbenen Kopf des verhassten Energie-Konzerns Shinra Inc. handelte. Sie hatte nie viel gesprochen und war oft in Gedanken versunken gewesen, zumal ihr einige in der Gruppe, allen voran Barret Wallace, immer noch misstrauten. Tifa seufzte. Sie erinnerte sich an damals, als sie Lamia vor all den Jahren in Nibelheim kennengelernt hatte. Damals war Lamia noch eine SOLDAT-Kämpferin ersten Ranges gewesen und hatte zusammen mit Zack Fair im dortigen Mako-Reaktor gegen den wahnsinnig gewordenen Sephiroth gekämpft. Dann war sie plötzlich von der Bildfläche verschwunden und es hieß sie läge nach ihrer lebensgefährlichen Verletzung im Koma, aus dem sie wohl nie wieder erwachen würde. Und jetzt, jetzt war sie hier. Hatte sich ihnen angeschlossen um Sephiroth aufzuhalten, der den Planeten vernichten wollte.
Mit Bedrückung erinnerte sich Tifa an den Moment zurück, als man Lamia über die Geschehnisse der letzten Jahre und Monate aufgeklärt hatte. Die junge Frau war außer sich gewesen. Allen voran als man ihr berichtete, was mit Aerith Gainsborough passiert war. Als sie davon erfuhr, dass Sephiroth die Letzte des Alten Volkes und Freundin von Zack Fair umgebracht hatte, war sie in die Knie gesackt und hatte einen entsetzlichen Schrei ausgestoßen, der wohl all die Zeit in ihr geschwelt hatte. Danach hatte sie sich gegen den Willen der anwesenden Turks der Truppe um Cloud angeschlossen, um "mit Sephiroth abzurechnen", wie sie es bezeichnet hatte.

"Stimmt etwas nicht Tifa?"

Die ruhige Stimme der Präsidententochter riss Tifa aus ihren Gedanken. Die Schwarzhaarige wandte den Kopf und blickte in die Augen von Lamia Shinra, die genau wie die Augen von Cloud einen Blaustich aufgrund der Mako-Behandlung hatten. Erneut fiel Tifa auf, dass in Lamias Augen auch ein leicht silbriges Funkeln lag, das ihr, wenn sie ehrlich war, einen misstrauischen Schauer über den Rücken jagte. Doch wie jedes Mal versuchte die junge Frau das zu überspielen. "Nichts Lamia, es ist nichts.", versuchte sie die Lilahaarige abzuwimmeln, doch diese ließ nicht locker. Sie legte den Kopf ein wenig schief und musterte die Jüngere prüfend. Tifa fühlte sich prompt noch unwohler, bis Lamia schließlich den Kopf schüttelte und sich entschuldigte: "Tut mir leid. Ich weiß, dass ihr mir nicht alle vertraut, aber das kann ich verstehen. Ich sollte mich damit abfinden, schließlich haben meine Familie und unser verdammtes Unternehmen euch alle in irgendeiner Weise verletzt. Ich-"

"Für die Taten deines Vaters kannst du nichts."

Die Stimme von Vincent Valentine ließ die beiden Frauen in ihrem Gespräch innehalten. Der sonst so schweigsame Mann mit dem gefährlich-aussehenden Klauenarm blickte Lamia Shinra ernst aus seinen rot-goldenen Augen an. "Entschuldigt mich, aber ich schaue mal, was bei Yuffie los ist.", zog Tifa sich aus dem Gespräch zurück und eilte weiter nach vorne. Lamia seufzte und ballte still die Fäuste während sie den Kopf hängen ließ. "Du solltest dir endlich selbst vergeben, anstatt dich für alles verantwortlich zu machen, was Shinra angerichtet hat und was denen passiert ist, die dir nahe standen.", sagte Vincent in diesem Moment, ehe auch er weiterging. Irritiert sah die junge Frau dem Schwarzhaarigen nach, ehe sie leise auflachte und dann schnaubte: "Das ist leicht gesagt." Während auch sie weiterging, dachte sie über Valentines Worte nach und schüttelte schließlich den Kopf. "Ich soll mir vergeben? Wie könnte ich?! Ich habe Zack etwas versprochen und selbst dieses Versprechen habe ich nicht halten können. Ich habe versagt. Aerith ist tot und ich, ich konnte es nicht verhindern!", dachte sie stumm und blickte dann zum Himmel hinauf. "Aerith. Zack. Es tut mir leid.", flüsterte sie und spürte, wie ihre Augen feucht zu werden drohten. Schnell senkte sie den Blick wieder und rannte dem Rest der Truppe nach.
Langsam, aber sicher näherten sie sich dem Eingang des Nordkraters. Gerade als sie ihn betraten, spürte Lamia einen stechenden Schmerz in ihrem Kopf und taumelte. Um ein Haar wäre sie gestolpert, als sie spürte, wie jemand sie festhielt und stützte. Es war - Barret. Irritiert blickte Lamia den dunkelhäutigen großen Mann mit der Prothese an. "D-Danke.", stammelte sie, woraufhin Barret nur abwinkte. "Lass gut sein Mädchen. Ich traue dir zwar immer noch nicht ganz über den Weg, aber ich habe in den letzten Tagen durchaus gemerkt, dass du anders bist, als die ganzen anderen Lackaffen von Shinra." Bei diesen ehrlichen Worten des Älteren, nickte Lamia dankbar. Gemeinsam ging die Truppe weiter, sodass sie immer weiter ins Innere des Kraters vorstießen, denn sie vermuteten Sephiroth in dessen Kern. Tatsächlich schienen sie ihm immer näher zu kommen, denn der Druck, der sich in Lamias Kopf ansammelte wurde mit jedem Schritt stärker, bis die junge Frau vor Schmerzen stöhnend in die Knie sank. Wie von weiter ferne, hörte sie die Stimmen ihrer Begleiter, doch sie wurden von der Stimme übertönt, die sie bereits vor ihrem Sturz aus dem Shinra-Tower angewiesen hatte, sich Cloud und seinen Gefährten anzuschließen. Es war die Stimme von - Sephiroth. Sie hörte ihn in ihrem Kopf zu ihr sprechen und spürte, wie sich etwas in ihr zu regen begann. Etwas, das sich bereits einmal gezeigt und dann zurückgezogen und gewartet hatte. Bis jetzt.

"Komm, es wird Zeit. Dein Warten hat ein Ende.", hörte sie Sephiroth sagen und dann antwortete sie ihm: "Ich komme. Meister!" Es war das Letzte woran sie sich klar erinnern konnte, ehe alles um sie herum in Schwärze versank. "Du hast Sendepause! Jetzt bin ich dran!", hörte sie ihr böses Alter Ego sagen, dass sich genüsslich in ihrem Körper auszubreiten begann, während es ihren Körper dazubrachte, sich aufzurappeln, davon zu rennen und die Anderen zurückzulassen. Endlich war es soweit. Die Stunde der Rache war da......
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